Unfallfreie und erfolgreiche Ernte 2016

Unfallfreie und erfolgreiche Ernte 2016

„Ich bekomme Angst, wenn mir so ein Gefährt entgegenkommt!“

Solche oder ähnliche Aussagen sind oft von Mitmenschen zu hören. Größe, Geräusche und nicht zuletzt oft die Geschwindigkeit unserer landwirtschaftlichen Fahrzeuge macht diesen Menschen Angst, wenn sie ihnen als Fußgänger, Radler oder Autofahrer begegnen.

Jetzt zu Beginn der Silomaisernte ist deswegen besonders auf das Fahrverhalten zu achten. Unsere Maschinen sind in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Wir bewegen Lasten wie im gewerblichen Güterverkehr, fahren Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h und haben durch die entstanden Biogasanlagen deutlich mehr Transporte über größere Entfernungen als früher.

Da wir als Landwirte und Energieproduzenten die Akzeptanz unsere Mitmenschen brauchen und vor allem unfallfrei durch diese Erntezeit kommen wollen, hier einige Tipps zur Vermeidung von Ärger:

  • Ladungssicherung: Der Mais soll in das Fahrsilo und nicht auf der Straße verteilt werden. Wird Häckselgut vom Anhänger heruntergeweht, reicht die Ladungssicherung nur durch die Bordwand nicht aus. Weniger hohe Ladung, geringere Transportgeschwindigkeit oder Abdeckung des Häckselguts sind dann notwendig.
  • Verschmutzte Fahrbahnen: Die Gefahrenstelle muss durch Warnschilder gekennzeichnet und vor allem die Fahrbahn umgehend gesäubert werden. Im Falle eines Unfalles ist der Unternehmer hier in der Haftung. Straßenrechtliche Zuständigkeiten sind unbedingt zu beachten.
  • Kenntlichmachung der Fahrzeuge: Viele Transporte finden in der Dunkelheit statt, daher Lichter und Begrenzungsleuchten prüfen und zusätzliche Reflektoren anbringen, die die Dimension der Maschine verdeutlichen – die anderen Verkehrsteilnehmer danken es!
  • Fahrgeschwindigkeit anpassen: In bebauten, bewohnten Gebieten nur mit verringerter Geschwindigkeit durchfahren - 35 bis 40 km/h sind genug. Die Geräuschbelästigung nimmt spürbar ab und entgegenkommende Fahrzeuge werden nicht so bedrohlich empfunden. Dies gilt besonders nachts.
  • Ladung: Auf die zulässigen Gesamtgewichte achten: Haftbar bei Überladung sind der Fahrer, der Fahrzeughalter und der Lader (z.B. Häckslerfahrer)
  • Zwar besteht in der Landwirtschaft keine Lenkzeitbeschränkung, dennoch ist klar, dass nach vielen Stunden auf einer Maschine die Konzentration ab und die Müdigkeit und somit das Unfallrisiko zunimmt. Es liegt daher auch in der Verantwortung der Einsatzleiter, für Ablöse zu sorgen.
  • Nachts Felder in Ortnähe wenn möglich meiden und auf die offene Flur ausweichen. Auch Transportbewegungen durch Ortschaften nachts so weit wie möglich minimieren.
  • Fahrer unterweisen: Jeder Unternehmer sollte vor Saisonbeginn seine Fahrer im Fahrverhalten unterweisen und sich das auch (schriftlich) bestätigen lassen
  • Keine Personen im Fahrsilobereich: Nicht auf Walzfahrzeuge oder gerade abladende Fahrzeuge aufspringen um Informationen auszutauschen. Funk oder Handy sind hier deutlich sicherer.

 

Grundsätzlich gilt, ruhig und überlegt arbeiten, keinen Hektik aufkommen lassen. Wenn mehrere Tage siliert werden soll, rechtzeitig Feierabend machen um am nächsten Tag mit ausgeruhten Fahrern leistungsstark und unfallfrei weiterarbeiten zu können.

Konflikten mit Anwohnern und anderen Verkehrsteilnehmern ruhig und sachlich begegnen.

Für weitere Informationen rund um die Häckselsaison oder Fahrerschulungen steht Ihnen die landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft gerne zur Verfügung.

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