Maschinenring auf Informationsfahrt durch die Pfalz
Nach der Anfahrt zum Quartier in Schifferstadt besuchte man am Nachmittag die Stadt Speyer. Mit der Besichtigung des Doms „St. Maria und St. Stephan“ der Diözese Speyer konnten die Teilnehmer ein hervorragendes Zeugnis romanischer Baukunst erleben. Seine Stifter waren die salischen Kaiser, die ihn im 11. Jahrhundert erbauen ließen. Zum diesem Zeitpunkt war es der größte Kirchenbau der damals bekannten westlichen Welt. Sehenswert ist dabei auch die fast unversehrt erhaltene Krypta mit den Grabstellen deutscher Könige und Kaiser. Seit 1981 zählt der Dom zu Speyer zum Weltkulturerbe der UNESCO.
In das größte zusammenhängende Gemüseanbaugebiet Deutschlands führte die Fahrt am zweiten Tag. Auf dem Quekbrunnerhof, nähe Schifferstadt informierte sich die Reisegruppe über den großflächigen Anbau von Salat, Radieschen und allerhand Gemüse. Die Oberreihnische Tiefebene zählt zu den wärmsten, aber auch trockensten Gebieten in Deutschland. Obwohl hier beste Böden bis 85 Bodenpunkte vorliegen, ist Wasser der begrenzende Faktor. Eine Großraumberegnung aus den Altarmen des Rheins ist deshalb Voraussetzung für eine Ernte von Anfang April bis Ende Oktober. 19 000 Hektar, bewirtschaftet von nahezu 500 Betrieben sorgen hier für den Nachschub von Frischgemüse für den Endverbraucher. Zur Ernte wird zunehmend soweit möglich mechanisiert, aber dennoch ist der Bedarf an Saisonarbeitskräften mit 26 000, überwiegend Kräften aus den Ostländern enorm hoch.
Auf dem Pfalzmarkt, einem genossenschaftlichen Zusammenschluss konnte man einen Eindruck von einer logistischen Meisterleistung der Vermarktung des erzeugten Gemüses erfahren. Mit einen Produktion von 150 000 Tonnen und einem jährlichen Umsatz von fast 90 Millionen Euro ist diese Vermarktungsgenossenschaft eine der größten Europas.Schnelligkeit und Qualität sind dabei die Faktoren, die dafür sorgen, daß die geerntete Ware innerhalb 24 Stunden beim Verbraucher ankommt.
In Freinsheim, einem beschaulichen Städtchen im Herzen der Pfalz machte sich die Gruppe auf einen Stadtbummel entlang der mittelalterlichen Stadtmauer. Sie umschließt unzählige liebenswürdige Bauwerke, die mit viel Sorgfalt restauriert sich dem Besucher erschließen. Es wurde hier verstanden, die Moderne aufzugreifen, ohne das zu zerstören, was erhaltenswürig ist.
Über Bad Dürkheim mit dem bekannten Riesenweinfaß, wo gerade der bekannte “Wurschtmarkt“ stattfand machte man noch einen Abstecher nach Deidesheim.
Bekannt geworden ist Deidesheim deshalb, weil hier Altkanzler Helmut Kohl früher seinen politischen Gästen im Deidesheimer Hof den bekannten Pfälzer Saumagen servieren ließ. Am späten Nachmittag besuchte die Gruppe das Weingut Klundt in der Nähe von Landau in der Pfalz. Der Weinbaubetrieb mit 15 ha Anbaufläche produziert, begünstigt durch die gute Lage und lange Lesezeiten Weine auf hohem Niveau. Durch eine meist ebene oder geringe Hanglage der Flächen ist weitgehende Mechanisierung bei der Ernte durch einen Vollernter möglich. Bei deftigem Pfälzer Saumagen und gutem Riesling ließ man den Tag feuchtfröhlich ausklingen.
Eine Stadtführung in Neustadt an der Weinstraße stand am nächsten Vormittag auf dem Programm. Beim Rundgang durch die historische Altstadt mit ihren liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern und verwinkelten Gassen zeigt sich dem Besucher eine liebenswürdige Stadt voller Leben. Hier in dieser Stadt findet alljährlich die Krönung der deutschen Weinkönigin statt, und hebt so die Bedeutung dieser Region als Weinanbaugebiet besonders hervor. Ein Besuch am bekannten Elwedritschenbrunnen mit den „fabelhaftem“ Federvieh der Pfalz durfte natürlich in Neustadt nicht fehlen. Hoch oben über Neustadt thront das Hambacher Schloss, das man als „Wiege der duetschen Demokratie“ bezeichnet.Bei einem Besuch des Schlosses konnten die Teilnehmer erfahren, was sich im Jahr 1832 anlässlich des Hambacher Festes abgespielt hatte. Es war die erste große Massendemonstration der neueren deutschen Geschichte an der sich 30 000 Menschen beteiligten, und ihre Unzufriedenheit gegenüber der bayerischenVerwaltung zum Ausdruck zu bringen . Eine der wichtigsten Forderungen des Hambacher Festes war die Meinungs- und Pressefreiheit, und das Ringen um Demokratie. In einem urigen Ambiente einer alt eingesessenen Destillerie fand der Tag einen schönen Abschluss.
Entlang der südlichen Weinstraße führte die Fahrt am letzten Tag in der Pfalz. Schmucke Weindörfer wie Edenkoben, St. Martin oder Annweiler reihen sich wie eine Perlenkette entlang der endlos scheinenden Rebenmeere. Das Ortsbild ist hier geprägt von alten blumengeschmückten Fachwerkhäusern und lädt dem Besucher zum Verweilen auf ein Gläschen Wein ein. Oberhalb Edenkoben erhebt sich die mächtige Villa Ludwigshöhe, die einst König Ludwig I. von Bayern als seine Sommerresidenz nach italienischen Vorbild errichten ließ. Das milde Klima dieser Gegend ist durchaus vergleichbar mit südlichen Gefilden, und einige Ort rühmen sich der wärmste in Deutschland zu sein. Von dieser Anhöhe bietet sich ein herrlicher Blick in das Pfälzer Land und dem angrenzenden Pfälzer Wald. In Bad Bergzabern verabschiedete man sich von der Reiseleitung und nach einem Abstecher in das Kakteenland Steinfeld ging es wieder Richtung Niederbayern.